Das „Neckarhaus" möchte sich allen öffnen

Presseecho

"Wer will fleißige Handwerker sehen?", sangen die Kinder des St. Andreas Kindergartens bei der Einweihung und Einsegnung des Pflegedomizils "Neckarhaus" nach einem musikalischen Saxofon-Einstieg mit einem Trio der Musikschule. Und tatsächlich: Fleißig waren die Architekten des Investors und Bauträgers Römerhaus GmbH aus Schifferstadt allemal. Am 26. Januar 2006 erfolgte der Spatenstich, sieben Monate später das Richtfest und vor einigen Wochen, am 1. Mai 2007, zogen die ersten Bewohner ein.

Einer der ersten Stunde ist Andreas Philipp Reidel und der frühere Architekt plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen: "Für mich wird hier gesorgt", erklärte er und neben dem guten Essen ist wohl noch wichtiger, dass Reidel "hier am Ort zuhause bleiben kann". "Hier ist viel Platz für Menschlichkeit", sagte Heimleiterin Lucia D’Abundo. "Wir wünschen uns ein offenes Haus", erklärte Geschäftsführer Joachim Becker vom Träger, dem Cura Pflegedienst. Die Caféteria soll Zentrum der Begegnung werden. Seit Sonntag steht diese Caféteria mit Mittagstisch, kleinen Snacks, Kaffee und Kuchen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Kulturelle Veranstaltungen sind geplant.

Eines wünschte sich D’Abundo: "Wir würden uns über ehrenamtliche Begleitung der älteren Menschen sehr freuen". Einige haben keine Angehörigen und freuen sich, wenn jemand zum Vorlesen oder Spazierengehen vorbeikommt.

"Wir sind hervorragend für die Zukunft aufgestellt", sagte Bürgermeister Roland Marsch. Das "Neckarhaus" in den Wingertsäckern ergänze das bestehende Angebot an Betreutem Wohnen mit 18 Plätzen in Edingen und 28 in Neckarhausen. Marsch lobte das ganze Objekt als "architektonisch sehr gelungen". Das gelte auch für die Außenanlagen, wo kleine Rebstöcke den Bezug auf die historischen Funde einer Rebenanlage vermutlich aus dem Mittelalter herstellen.

Neben den Bewohnern, die bislang in das 114-Betten-Pflegedomizil gezogen sind, hat auch das DRK Neckarhausen seit Anfang Mai eine neue Heimat gefunden. "Wir haben hier eine partnerschaftliche Verbundenheit geschaffen", freute sich DRK-Vorsitzender Hans-Peter Ries. In einem kurzen ökumenischen Gottesdienst segneten Pfarrer Detlev Schilling und sein katholischer Kollege Pfarrer Georg Schmitt die Einrichtung. Respekt vor der Würde des Menschen und christliche Nächstenliebe seien in Häusern wie diesen von hohem Wert.

Rhein-Neckar-Zeitung - 23. Juli 2007 - Nicoline Pilz