Nicht an der Nase herumführen

Presseecho

"An der Nase herumführen können wir uns selbst" – scharf kritisierte Bürgermeister Roland Marsch einen Bauantrag zum Neubau eines Bürogebäudes mit Verkaufsräumen und einer Wohnung in der Gerberstraße 11. Der Antragsteller will das Grundstück im Gewerbegebiet Edingen-Nord teilen und auf den beiden Hälften jeweils besagte Gebäude errichten. Die Wohnung soll dabei als Doppelhaus gebaut werden.

Mit diesem Antrag und der damit einhergehenden Teilung werde die vom Gemeinderat festgesetzte beschränkte Wohnungszahl für Grundstücke dieser Größe bewusst unterlaufen, hieß es in der Verwaltungsvorlage. "Diese Erläuterung ist punktgenau", lobte Stephan Kraus-Vierling. Die UBL (FDP/FWV) schließe sich jedenfalls den Bedenken an. Margarete Frank (CDU) störte sich aber an dem Satz: "Dem Bauantrag wird grundsätzlich zugestimmt." Die CDU stimme keinesfalls zu und wolle auch nicht, dass das Grundstück geteilt werden dürfe.

Josef Stein (SPD) gab zu bedenken, dass der Antragsteller das Grundstück ja auch munter weiter dritteln oder gar vierteln könne und somit letztlich zu weiteren Wohnungen im (günstigeren) Gewerbegebiet kommt. "Das wollen wir nicht." Die Verwaltung formulierte den Beschlussvorschlag letztlich um und betonte somit die Ablehnung des geplanten Wohnungsbaus im Gewerbegebiet.

Der Edeka-Markt in Edingen wird nach der bereits begonnenen Erweiterung seine Verkaufsfläche auf 1490 Quadratmeter vergrößern und zugleich 64 Parkplätze anlegen. In seiner Sitzung am Dienstagabend befürwortete der Technische Ausschuss einstimmig den Bauantrag, weil es wichtig und notwendig sei, den Markt zur ortsnahen Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Georg Mildenberger (SPD) verstand nicht, dass es jetzt noch Einwände von Anwohnern gebe. Diese betreffen offenbar den morgendlichen Zulieferverkehr und den damit verbundenen Lärm.

Mehrere Befreiungen vom jeweiligen Bebauungsplan genehmigte der TA ebenfalls: Einmal für den Neubau von vier Garagen im EDI-Wohnpark sowie außerdem für die Errichtung von Gartenhäuschen im Gebiet "Hundert Morgen" und im Büttenweg.

Zwei andere Tagesordnungspunkte wurden vertagt, weil man sich beide Bauvorhaben vor Ort noch genauer betrachten möchte. Darunter fallen die Errichtung eines Fertighauses in der Friedrichsfelder Straße und ein Hallenneubau in der Mannheimer Straße.

Rhein-Neckar-Zeitung - 28. Juni 2007 - Nicoline Polz