"Wir haben viele Aufgaben zu erledigen"

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Gespräch mit Bürgermeister Roland Marsch über seine Kandidatur und den Haushalt

Wenn es die Wähler so wollen, wird der Haushalt 2007 nicht der letzte sein, den Roland Marsch in den Gemeinderat einbringt. Denn er kandidiert nomals für das Amt des Bürgermeisters. Dies und der Etat waren die Themen des Gesprächs mit dem Ortsoberhaupt.

Sie stehen für eine dritte Amtszeit zur Verfügung?

ROLAND MARSCH: Ich werde wieder kandidieren. Ich denke, ich habe eine gute Bilanz vorzuweisen und möchte daran anknüpfen. Ich bemühe mich um einen breiten Konsens und strebe Gespräche mit allen politischen Parteien an. Im März wird über den Wahltermin entschieden. Angedacht ist Ende September.

Kommen wir zum Haushalt für 2007. Ist er besser als die letzten?

MARSCH: Wir hatten im Etat 2006 eine Negativ-Zuführung von 237 000 Euro geplant, also sozusagen eine Überweisung vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt, um letzteren ausgleichen zu können. Nach dem vorläufigen Abschluss ist das Ergebnis aber um 2,2 Millionen Euro besser als erwartet. Das liegt daran, dass wir unseren Sparkurs fortgesetzt haben und höhere Einnahmen hatten. So konnten wir die Rücklagen um zwei Millionen Euro aufstocken. Wir haben in 2007 erstmals seit drei Jahren einen Etat mit ordentlicher Zuführung in den Vermögenshaushalt und ohne Kreditaufnahmen. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt derzeit übrigens bei lediglich 175 Euro.

Bedeutet das ein Ende des Sparkurses?

MARSCH: Nein. Wir haben nämlich eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Allein die Zuschüsse für die Kindergärten belaufen sich auf 1,55 Millionen Euro. Die Sanierung der Oberndorff-Schule, die rund 200 000 Euro kostet, beginnt im Frühjahr und soll in 2007 abgeschlossen werden. Das Gutachten zur Sanierung der Pestalozzischule wird dem Gemeinderat im März vorgestellt. 2007, 2008 und 2009 haben wir dafür je 500 000 Euro eingeplant. Und das ist keineswegs zu viel, denn der Betrag wird für eine Komplettsanierung aller Gebäude nicht reichen. Da brauchen Sie bedeutend mehr. In diesem Jahr müssen wir auch die Planungsrate für die S-Bahn-Haltestelle in Neckarhausen einstellen, die uns insgesamt 500 000 Euro kosten wird, dazu kommen die Beträge für Grunderwerb, Parkplätze und Zufahrt. Das Projekt läuft zwar bis 2012, aber wir müssen wissen, dass da Einiges auf uns zukommt.

Was steht noch an?

Ein großer Brocken bei den Pflichtaufgaben ist der Straßenbau mit einem Aufwand von 350 000 Euro, zusätzlich die Sanierung der Theodor-Heuss-Straße für 110 000 Euro und eines Teils der Friedrich-Ebert-Straße für 50 000 Euro. Hier konnten wir die Ansätze erhöhen. Dazu kommen 200 000 Euro für die Feldwege.

Der Zuschussbedarf für das Kultur- und Sportzentrum ist im Etat mit 556 000 Euro angegeben. Viel Geld.

MARSCH: Ja, aber in dieser Summe sind auch Zinsen und Abschreibungen enthalten. Die belaufen sich auf rund 450 000 Euro. An tatsächlichen Unterhaltungskosten bleiben dann also gut 100 000 Euro. Apropos Sportstätten: Wir haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, das Mitte 2007 vorliegen und als Entscheidungsgrundlage dienen soll, auch für den eventuellen Bau von Kunstrasenplätzen.

Kommen Gebührenerhöhungen auf die Bürger zu?

MARSCH: Nein Im Gegenteil. Die Wasserpreise sinken zum 1. April von 1,55 Euro pro Kubikmeter auf 1,40 Euro. Wir haben Gewinne gemacht, die wir an die Bürger weitergeben.

Mannheimer Morgen
27. Januar 2007