Integrationsministerin Bilkay Önay besuchte Edingen-Neckarhausen

Fraktion

Auf Einladung der DTFG und unserem Ladenburger SPD-Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck war die Ministerin kürzlich in unserer Gemeinde, um zum Thema Integration zu referieren.

Im vollbesetzten Bürgersaal sprach sie von einer aufgeheizten Debatte über Armutszuwanderung und forderte eine differenzierte Betrachtung der Zahlen. Die höchsten Zuwächse gebe es bei den EU-Ländern Italien, Griechenland und Spanien, wo eine hohe Jugendarbeitslosigkeit herrsche. Menschen, die aus Staaten der EU nach Deutschland kommen, müssten bereits Arbeit haben oder sie mit Aussicht auf Erfolg suchen, ansonsten stünden ihnen in den ersten fünf Jahren keine deutschen Sozialleistungen zu. Von einer Zuwanderung in Sozialsysteme könne also keine Rede sein.
In vielen Wortbeiträgen wurde die Ministerin mit praktischen Problemen bei der Integration konfrontiert. Ein Drittel der Grundschüler habe Deutsch als Zweitsprache, viele von ihnen könnten anfangs kein einziges Wort sprechen. Dazu würden viele Migrantenkinder im Kindergarten in ihrer Muttersprache sprechen, so eine weitere Erfahrung.
Schule und Kindergärten könnten das Problem alleine nicht lösen, da müssten die Eltern mit ins Boot. Das sei auch das Ziel der Landesregierung, versicherte die Ministerin und verwies auf eine spezielle Förderung dafür. Auch die Rolle der Eltern hob Öney hervor: "Kinder können nur Erfolg haben, wenn sie von ihren Eltern unterstützt oder zumindest nicht behindert werden."
Am Ende der knapp eineinhalbstündigen Veranstaltung zogen Gemeinderat Michael Bangert und Brigitte Häusle von der DTFG ein positives Fazit. Es sei eine angeregte Diskussion gewesen: "Daran wollen wir anknüpfen, damit wir nicht in Sprachlosigkeit versinken."