Wenn die Besucherresonanz auf die beiden Foren der Gemeinde als Vorzeichen für die Wahlbeteiligung zu werten ist, dürfte diese hoch ausfallen. Das würde der Gemeinde Edingen-Neckarhausen Ehre machen. Roland Marsch, Ulf Wacker und Erwin Hund bleiben natürlich auch nach dem bisherigen, sehr fairen, ja fast zahm verlaufenen Wahlkampf die politischen "Schwergewichte" und Favoriten.

Sedat Özdemir hat mit seinen teilweise sehr kühnen Visionen und seiner humorvollen Art Farbe in die beiden Foren gebracht. Seine Kandidatur ist keineswegs als Beispiel für die Überfremdung Deutschlands zu sehen, wie der von der "Deutschen Liste" unterstützte Kandidat Schumacher meint. Özdemirs Auftritt ist vielmehr ein Symbol dafür, dass Integration gelingen kann.

Guten Stil bewiesen die Zuhörer: Sie ließen Schumacher reden, wie es die demokratischen Gepflogenheiten verlangen, und verließen den Saal, als sie seine Parolen nicht mehr hören wollten. Da niemand Fragen an ihn richtete, hatte er zudem keine Chance, noch mehr Schlagworte zu verbreiten. Lob für die Organisation: Die Verwaltung hat die Veranstaltungen perfekt vorbereitet, und Bürgermeister-Stellvertreterin Heidi Gade leitete beide souverän.

Mannheimer Morgen - 21. September 2007 - Dr. Klaus Backes