Experten inspizieren die "Problemzonen"

Presseecho

Außerordentliche Verkehrstagefahrt
Straßenbauprojekte und Verkehrsprobleme an vielen Stellen in der Doppelgemeinde standen im Mittelpunkt einer außerordentlichen Verkehrstagefahrt. Erste Station, die die Gruppe aus Gemeinderäten und Behördenvertretern ansteuerte, war die Kreuzung Wilhelmstraße/Anna-Bender-Straße.

Hier hatte es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden von Fußgängern gegeben, die wegen zu weit auf dem Gehweg parkender Autos die Straße benutzen mussten.

Bürgermeister Roland Marsch schwebt hier nach wie vor eine verkehrsberuhigte Zone vor: "Wir müssen die Straße sowieso schrittweise erneuern, da sollten wir solche Planungen fest ins Auge fassen." In einer so genannten Spielstraße könnten dann die Autos direkt an den Häusern parken, Fußgänger die normale Fahrbahn mitbenutzen. Auch Gerhard Gamber von der Straßenverkehrsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises sah an dieser Stelle Handlungsbedarf. Überlegungen müssten seiner Ansicht nach lediglich angestellt werden, ob nach einer Sanierung Parken noch auf beiden Straßenseiten erlaubt sein sollte.

Etwas skeptischer zu einem verkehrsberuhigten Bereich äußerte sich Uwe Pistor von der Polizeidirektion Mannheim: "Ein verkehrsberuhigter Bereich kann auch eine trügerische Sicherheit bieten. Ich weiß nicht, ob das eine gute Lösung wäre."

Einig waren sich die Räte in der Theodor-Heuß-Straße. "Dringenden Handlungsbedarf" machte die Gruppe aus, seit Jahren werde die Sanierung aufgeschoben, so Marsch. 2007 sind nun Gelder in Höhe von rund 200 000 Euro für Fahrbahn- und Kanalsanierung vorgesehen. Die Frage ist lediglich noch, wie die Arbeiten ausgeführt werden: ob als niveaugleiche Straße oder wieder mit Gehweg auf beiden Seiten. Marsch zeigte eine deutliche Tendenz zu ersterem.

Als letzter Punkt kam in Edingen die mögliche Einbahnstraßenregelung unter anderem in der Friedrichsfelder Straße zur Sprache. "Das würde den Verkehr aber nur in andere Straßen, zum Beispiel die Goethestraße, verlagern, äußerte sich Gerald Teufel von der Straßenbauverwaltung des Rhein-Neckar-Kreises skeptisch.

Nach einem kurzen Abstecher zur in der Main-Neckar-Bahn-Straße geplanten Park&Ride-Anlage in Neu-Edingen stand in Neckarhausen die Problematik vor dem Schloss auf der Tagesordnung. Eine verwirrende Vorfahrtsregelung angesichts der fünf zusammentreffenden Straßenäste und viele Beinahe-Unfälle diagnostizierten die Teilnehmer der Verkehrstagefahrt. Zur Erinnerung: Bereits 2003 waren Planungen für einen Kreisel in Auftrag gegeben worden. Wegen Finanzproblemen habe man die Planungen wieder eingestellt, erklärte Bürgermeister Marsch.

Von Bürgerseite hatte es außerdem Proteste gegen die Form des Kreisels gegeben. Mittlerweile kann die Gemeinde auch nicht mehr auf Fördergelder hoffen. Konkreter ist dagegen die Umgestaltung des Schlossplatzes, für die Gelder in den kommenden Haushalt eingestellt werden sollen.

Zweite Station in Neckarhausen waren die Carl-Benz-, die Zeppelin- und die Heinrich-Lanz-Straße, wo Einbahnstraßenregelungen angedacht sind. Schwierigkeiten gibt es beim Viktoria-Sportplatz, wo bei Veranstaltungen die Parkplätze nicht mehr ausreichen, in der Lindenstraße sowie im Erlenweg ist zudem eine Sanierung mit Niveauausgleich angedacht.

Mannheimer Morgen - 24. Juli 2007 - Michael Zehender