Ein "weißer Fleck" wird zur Fundgrube

Presseecho

Noch nie dürften die Gemeinden im Bereich der "Rhein-Neckar"- und "Bergstraßen"-Ausgaben des "Mannheimer Morgen" derart gut im Jahrbuch "Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg" vertreten gewesen sein: Je zwei Berichte über Ladenburg und Ilvesheim sowie je einer über Edingen-Neckarhausen und Schriesheim machen das Jahrbuch 2006 für Leser in der Region besonders interessant.

"Eine archäologische Fundgrube am Neckar" - so lautet die Überschrift des Artikels über Edingen-Neckarhausen. Das verwundert, denn die Gemeinde schien jahrzehntelang ein weißer Fleck auf der archäologischen Landkarte zu sein. Nun fassen die Autoren die Grabungsergebnisse der Jahre 2004 bis 2006 zusammen und verweisen auf Funde aus dem Zeitraum 5500 vor Christus bis etwa 900 nach Christus. Spektakulärste Entdeckung war das Grab des so genannten "Edinger Reiters", der wegen einer charakteristischen Oberschenkel-Abnutzung zu seinem Namen kam. Für die Archäologen interessanter dürfte die Entdeckung eines Hausgrundrisses aus dem 5. vorchristlichen Jahrtausend sein, ein im Neckarmündungsgebiet einmaliger Fund.

Auch der Jahresband 2006 beweist mit seinen über 70 Beiträgen, dass Baden-Württemberg insgesamt "eine archäologische Fundgrube" ist.

Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2006, 280 Seiten mit 229 Abbildungen, Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege und anderen, Theiss-Verlag Stuttgart (ISBN 978 3 8062 2093 3), Preis 21,90 Euro

Mannheimer Morgen - 17. September 2007 - Dr. Klaus Backes