Das Neueste zum Thema Trifluoracetat (TFA): Das Regierungspräsidium Stuttgart schließt Vereinbarung mit der Firma Solvay

Ortsverein

Geht man im Internet auf die Seite des Reg. Präs. Stuttgart, stößt man mit Datum vom 26. April auf die nachfolgende Pressemitteilung Nr. 112/2017:
​„Das Regierungspräsidium Stuttgart hat Ende März 2017 in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit der Solvay Fluor GmbH die weitere Vorgehensweise zur Reduzierung der Einleitung an Trifluoracetat (TFA) in den Neckar vereinbart. Hintergrund waren die im Herbst 2016 in einigen Trinkwasserfassungen im Einzugsbereich des Neckars, insbesondere im Rhein-Neckar-Raum, erstmalig gemessenen erhöhten Werte an TFA.

Auf Hinwirken des Regierungspräsidiums Stuttgart hat die Solvay Fluor GmbH daraufhin als Sofortmaßnahme die Herstellung von Trifluoressigsäure eingestellt und zusätzlich die Herstellung weiterer Produkte mit TFA-Emissionen gedrosselt. Mit der nun geschlossenen Vereinbarung wurden die nächsten Schritte zur weiteren Reduzierung des im Trinkwasser unerwünschten Stoffes festgelegt. Bestandteil der Vereinbarung sind Maßnahmen zur Prozessoptimierung und bei der Abwasserbehandlung. Hinsichtlich der Prozessoptimierung findet ein enger Abstimmungsprozess zwischen dem Regierungspräsidium Stuttgart und der Solvay Fluor GmbH statt.

Ein externer Sachverständiger begleitet und prüft, welche Methoden zur Abwasserbehandlung geeignet sind. Mit den Maßnahmen soll der Eintrag an TFA in den Neckar reduziert werden, soweit dies technisch realisierbar und verhältnismäßig ist“.

Das alles liest sich aus unserer Sicht sehr handzahm und weichgespült. Insbesondere der letzte Satz mit den wenig aussagekräftigen Wörtchen „soll“ und „verhältnismäßig“ lässt alle Richtungen offen. Immerhin war der „Rhein-Neckar-Raum“ eine kurze Erwähnung wert.

Was aus unserer Sicht gänzlich fehlt war eine Aussage, wie es denn um die betroffenen Ortschaften und deren Einwohner bestellt ist und wann die Fa. Solvay Fluor für ihre verursachten hohen Kosten und damit verbundenen Gebührenerhöhungen beim örtlichen Wasserversorger und seinen Kunden aufkommt.

Das scheint beim Stuttgarter Regierungspräsidium und im grünen Umweltministerium keinen Menschen zu interessieren, wie es in und um Edingen-Neckarhausen bestellt ist.