Lothar Binding wieder SPD-Wahlkreiskandidat

Ortsverein

97% der in der Dossenheimer Mühlbachhalle versammelten SPD-Mitglieder wählten unlängst Lothar Binding erneut zum SPD-Kandidaten im Wahlkreis 274 für die bevorstehende Bundestags¬wahl im Jahr 2017. Insgesamt stimmberechtigt waren in diesem Wahlkreis die SPD-Mitglieder der Kommunen Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Eppelheim, Heddesheim, Heidelberg, Hems-bach, Hirschberg, Ilvesheim, Ladenburg, Laudenbach, Schriesheim und Weinheim. Davon waren 140 nach Dossenheim gekommen. 136 (97%) stimmten für, eine/r gegen Binding und drei enthielten sich der Stimme.

Nach Grußworten des „Hausherrn“ Bürgermeister Hans Lorenz und des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Fred Hermann erläuterte der Europaabgeordnete Jakob von Weizsäcker in seinem Einführungsvortrag Ursachen und Folgen der krisenhaften Situation in der Europäischen Union.

Für die SPD können Lösungen zur Bewältigung der Finanz- und der Flüchtlingskrise nur solidarisch und unter Beachtung der Grund- und Menschenrechte gefunden werden, so von Weizsäcker. Er bescheinigte dem seit 1998 im Deutschen Bundestag arbeitenden und mittlerweile als finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion wirkenden Lothar Binding hohe Sachkompetenz im Bereich der Steuer- und Finanzpolitik.

Der so Gelobte nutzte seine Vorstellungsrede zunächst für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Berliner Koalitionspartner CDU/CSU, dem er vorwarf, dass man in der Zusammenarbeit mit diesem „an die Grenzen der Sozialstaatlichkeit" stoße. In CDU und CSU sei nun mal die „Gerechtigkeit in der Gesellschaft keine Arbeitsrichtung".

Lothar Binding übte aber nicht nur Kritik am politischen Gegner, sondern vor dem Hintergrund des jüngsten Debakels der SPD bei der baden-württembergischen Landtagswahl auch an seiner eigenen Partei: „Wir müssen", forderte er, „darüber nachdenken, ob wir uns anders präsentieren". Nur durch neue Kommunikationsformen könne es nämlich gelingen, die „relative Isolation" der SPD zu überwinden. Aus Sicht Lothar Bindings ist dies zum einen eng mit der Frage verbunden, wie wir mit unseren Schwächsten umgehen würden. Zum anderen geht er davon aus, dass „wir die Gefühle der Leute, die arm sind und denen es schlecht geht, nicht mehr erreichen".

Dabei habe die Politik, hielt Lothar Binding rechten und linken „Systemkritikern“ vor, „riesige Leistungen erbracht". Zum Beispiel seien unser Bildungssystem, unsere Verkehrsinfrastruktur und unser Gesundheitssystem auf einem hohen Niveau. Und noch dazu können wir in Europa auf eine lang anhaltende Friedensperiode zurückblicken.