10 gute Gründe, dem Vorschlag der SPD zum Standort des Kindergartenneubaus zu folgen

Fraktion

Die Wogen schlagen derzeit hoch, wenn es um die Frage geht, wo der Kindergarten (Kiga) neu gebaut werden soll. Argumentationen werden unterstellt oder entstellt. Um die Diskussion etwas zu versachlichen, wollen wir hier nochmals unsere Argumente für unseren Vorschlag zum Neubau des Kindergartens hinter der Pestalozzischule anführen.

1. Statt eines dreigruppigen, soll ein fünf- bis sechsgruppiger Kiga entstehen. Daraus folgt, dass der derzeitige Außenspielraum zu klein wird (gesetzliche Mindestanforderungen). Auch würde bei einer Neuordnung des Geländes die neben dem Kiga am Amselweg gelegene Wiese wegfallen. Deshalb sind wir der Meinung, dass wir das hinter der Pestalozzischule gelegene, gemeindeeigene Grundstück nutzen sollten, an dem übrigens niemals, wie im MM vor kurzem berichtet, ein Mensaneubau vorgesehen war. Es steht schon in voller Größe zur Verfügung und bietet genügend Freifläche. Auch ein Vergleich der „großartigen Außenspielflächensituation am Amselweg“ mit der mangelhaften Situation am Melanchton-Kiga taugt nicht, um den SPD-Vorschlag abzutun. Man sollte eine unbefriedigende Situation nicht mit einer mangelhaften Situation vergleichen und diese damit rechtfertigen.

2. Hätte der Gemeinderat entschieden, die Interimscontainer auf die Wiese neben dem Kindergarten zu stellen, hätte das bisherige Freigelände des Kindergartens bis zur Fertigstellung des neuen Kindergartens genutzt werden können. So muss nun um das Container-Provisorium hinter der Sporthalle ein weiteres kostenträchtiges „Außengelände-Provisorium“ geschaffen werden, das wieder abgebaut werden müsste, wenn der neue Kindergarten am Amselweg verbleibt.

3. Folgt man unserem Vorschlag, dann wird der Schleichverkehr durch den Amselweg, über den Parkplatz zum Bildstock und umgekehrt die Kiga und den Pavillon verkehrs- und sicherheitstechnisch nicht mehr so negativ beeinflussen wie bisher. Das gesamt Kita-, Kiga- und Schulgelände wäre straßenfrei. Es würden auch keine neuen Parkplätze entstehen, wie von der Schulleiterin der Pestalozzischule unterstellt. Vielmehr ginge es auf der Seite beim Bildstock darum, verkehrstechnisch eine einfache Möglichkeit zu schaffen („hop off zone“), um morgendliche Staus zu verhindern und die Anwohner so wenig wie möglich zu belasten.

4. Es ist richtig, dass unser Standort den Bolzplatz an der Stelle nicht mehr ermöglichen würde. Der soll aber nicht wegfallen, sondern verlegt werden. Auch soll das Sportgelände nicht verschwinden. Es würde verkleinert werden und auch in der Form für die Schule und die Allgemeinheit nutzbar sein. Natürlich würde auch das Geld kosten, was aber sowieso ausgegeben werden müsste, wollte man die Anlage wieder in Ordnung bringen. Wir laden Sie ein, sich das fragliche Gelände mal näher anzusehen. Ironisch formuliert: die bisherige „intensive“ Nutzung des Geländes hat nicht verhindert, dass sich überall Kräuter und Gras breit machen. Wir sind auch der Meinung, dass unser ehemaliges Gemeinderatsmitglied dort draußen weiterhin seine Steine stoßen kann, ohne dass seine sportlichen Ambitionen gefährdet würden.

5. Es wird argumentiert, dass es besser sei, den Kiga am Amselweg zu erstellen, weil dann die Anbindung an den Pavillon besser sei. Das stimmt, wenn man einfach die Schritte vom Kiga zum Pavillon zählt und mit der Entfernung zum vorgeschlagenen Kiga hinter der Schule vergleicht (90 zu 160 Schritte). Beide Einrichtungen werden gemeinsam verwaltet und sind damit personell verwoben, aber konkret pädagogisch haben die beiden Kindergruppen nur sehr wenig miteinander zu tun.

6. Umgekehrt kann man argumentieren, dass die Kiga-Kinder schon in dem Umfeld groß werden, das sie nach dem Übergang in die Grundschule weiterhin besuchen werden. Die Eingewöhnungszeit entfiele dann.

7. Auch der künftige Standort der Mensa (Fahrradkeller, im vorderen Teil der Pestalozzischule, neben der Pestalozzischule, …) spricht nicht gegen unseren Vorschlag. Auf keinen Fall sind die Wege weiter als vom derzeitigen Kiga-Standort aus.

8. Im Gegensatz zu den Vorschlägen der Mehrheitsfraktionen könnte unser Vorschlag finanzielle Mittel generieren. Der Verkauf des derzeitigen Kiga-Geländes könnte um eine Million Euro bringen. Der Zukauf von Gelände, um das zur Verfügung stehende Gelände von ca. 2500 m² zu vergrößern, würde die Gemeinde zusätzlich Geld kosten, das sie nicht hat. Auch eine Zupacht hätte ein gleiches Ergebnis. Außerdem würde das für eine allgemeine Bebauung zur Verfügung stehende Gelände verkleinert.

9. Ein Neubaugebiet ohne Kindergarten hätte sicherlich planerische Vorteile. Potentielle Nachbarklagen, wegen vermeintlichen Lärms spielender Kinder,  würde man so von vornherein sozialverträglich vermeiden.

10. Und schließlich eine letztes Argument: breite Kreise der Bevölkerung, die Kindergartenverantwortlichen und die evangelische Kirchengemeinde unterstützen unseren Vorschlag  (siehe Notiz im MM vom 25. März 2015, Seite 15 ) .